Wenig Sonne, viel Wind und große Investitionen
08.02.2023, 09:52

Die Umstellung der globalen Energiesysteme schreitet mit atemberaubendem Tempo voran. Im vergangenen Jahr übertrafen die Investitionen in grüne Technologien weltweit erstmals diejenigen in fossile Energien. Ganz vorne mit dabei spielt Europa. „Politik und private Anleger haben die Zeichen der Zeit erkannt“, so Markus W. Voigt, CEO der aream Group. Angetrieben von staatlichen Fördermaßnahmen dürften die Ausgaben in den nächsten Jahren neue Rekorde erreichen.

 

2022 sind die globalen Investitionen in den Umbau der Energiesysteme laut Denkfabrik BloombergNEF auf 1,1 Billionen Dollar geklettert – das entsprach einem Plus von rund 30 Prozent. Damit lagen sie erstmals höher als die Ausgaben für die Produktion von Erdöl, Erdgas und Kohle. Der größte Teil der grünen Investitionen entfiel dabei auf die Solar- und Windenergie, sie legten im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf knapp 500 Milliarden Dollar zu. Dahinter folgten E-Autos mit knapp 470 Milliarden Dollar. 

 

Fast die Hälfte der weltweiten Investitionen in den Umbau der Energiesysteme wurde in China getätigt. Die EU-Staaten folgten mit 180 Milliarden Dollar auf Platz zwei, dahinter die USA mit 140 Milliarden, so BloombergNEF. „Die Zahlen sind beeindruckend“, kommentiert Voigt. „Gleichzeitig ist aber klar: Um die angestrebten Klimaziele zu erreichen, müssen die Investitionen noch deutlich steigen.“

 

Gerade Deutschland hinkt in Sachen Energiewende hinterher. Zwar wurden hierzulande nach Berechnungen der Denkfabrik Ember im vergangenen Jahr 126 Terawattstunden aus Wind und 59 Terawattstunden aus Sonne produziert. Der Anteil der Solarenergie am gesamten deutschen Strommix betrug aber nur knapp zehn Prozent – Spitzenreiter Niederlande kam auf 14 Prozent. Beim Wind betrug der Anteil rund ein Fünftel, in Dänemark dagegen die Hälfte. „In Deutschland ist noch viel Luft nach oben“, so Voigt.

 

Die Sonne spielte den Erneuerbaren zu Jahresbeginn in Deutschland allerdings nicht in die Hände: Wenige ertragreiche Sonnenstunden und geringe Einstrahlungswerte führten im Januar dazu, dass nur 68 Prozent des Sollwertes erreicht wurden. Zusätzlich wird die staatliche Gewinnabschöpfung die Erlöse um etwa zehn Prozent verringern. In Spanien dagegen lag die Zielerreichung trotz geringerer Einstrahlung bei 104 Prozent. In Italien wiederum führten andauernde technische Ausfälle durch lange Lieferzeiten und einen Mangel an Technikern zu einem schlechten Ertrag (78 Prozent des Sollwerts). Besser lief es im Januar bei der Windkraft: Die Zielerreichung der deutschen aream-Windparks lag bei 103 Prozent.

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