Speicher statt Trassen
29.04.2024, 15:54

Das Solarpaket I der Bundesregierung hat im Schnellverfahren Bundesrat und Bundestag passiert. Damit soll der Ausbau der Solarenergie weiter beschleunigt werden. „Die große Lücke in dem Paket aber sind die Speicher“, kritisiert Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „Durch eine erhöhte Speicherkapazität könnten die Kosten der Photovoltaik weiter gesenkt und Subventionen abgebaut werden.“

 

Der Ausbau der Solarenergie ist eine Erfolgsgeschichte. Über staatliche Fördermaßnahmen wie das 100.000-Dächer-Programm hat sich die Branche innerhalb von weniger als 20 Jahren von einer subventionsabhängigen Industrie in Europa zu einer Marktindustrie in der ganzen Welt entwickelt. Komponenten wie zum Beispiel Module sind heute über 90 Prozent billiger als noch vor 15 Jahren. Gleichzeitig wurde über verschiedene Modelle dafür gesorgt, dass die Gemeinden am Ausbau der Solarenergie teilhaben und von Anlagen profitieren können.

 

Ein Problem ist allerdings nach wie vor die Versorgungssicherheit: ohne Sonne keine Solarenergie und ohne Wind keine Windkraft. Lokal kann es zu bestimmten Jahreszeiten zu Dunkelflauten kommen, eventuelle Produktionslücken müssen daher über den Regelbetrieb gefüllt werden. Um die Erneuerbaren grundlastfähig zu machen, braucht es zum einen ihren deutlichen Ausbau über große Flächen, zum anderen den Ausbau der Netze und vor allem der Speicher, die im Fall von Produktionsausfällen angezapft werden können. Und nicht nur das: „Gibt es mehr Speicher, müssen besonders in der Mittelspannung und in den Verteilnetzen die Netze weniger stark ausgebaut werden“, sagt Voigt.

 

„Hier bleibt das Solarpaket hinter dem zurück, was wichtig und wünschenswert wäre“, so Voigt. Zwar werden regulatorische Anpassungen Schritt für Schritt vorgenommen, um Erzeugung und Speicherung von Solar- und Windenergie weiter zu optimieren und sie damit näher an die Grundlastfähigkeit heranzuführen. „Beim Speicherausbau könnten Subventionen aber gut genutzt werden, denn eine erhöhte Speicherkapazität senkt den Bedarf an neuen Leitungen“, erklärt Voigt. „Die Speicherinfrastruktur könnte sich unter anderem dadurch finanzieren, dass nicht so viel Geld in die großen Trassen des Stromtransports gesteckt werden müsste.“ 

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