Erneuerbare Energien: durch Ausfallsicherheit zum Energierückgrat
25.08.2020, 11:15

Die Pandemie-Krise hat die Verletzlichkeit der Gesellschaft gezeigt. Die Infrastruktur war davon zwar nur in sehr geringem Ausmaß betroffen, aber vor allem Energieerzeugung und -verteilung sind in höchstem Maße kritisch. „Erneuerbare Energien sind sehr viel weniger gefährdet als andere Energiequellen und werden sich deshalb zum Rückgrat der Energieversorgung entwickeln“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group.

 

Es sind mehrere große Trends, die die Nachfrage nach grünem Strom in den kommenden Jahren stark steigen lassen. „Grundsätzlich geht der Umstieg auf Elektromobilität mit einem erhöhten Stromverbrauch einher“, sagt Voigt. „Soll E-Mobilität aber wirklich umweltfreundlich sein, muss grüner Ladestrom verwendet werden.“ Dazu kommt, dass immer mehr Unternehmen, Kommunen und Staaten CO2-Neutralität als Ziel formulieren – auch dies ist nur durch wachsenden Einsatz grüner Energie erreichbar.

 

Die Digitalisierung führt ebenfalls zu einem höheren Stromverbrauch. „Wir haben während des Pandemie-Schocks gesehen, dass digitale Angebote besser durch die Krise kamen“, so Voigt. „Dies gilt allerdings nur, solange der Strom fließt.“ Das Corona-Virus hat die Gesellschaft auf eine unerwartete Art unter Druck gesetzt. Die Reaktionen darauf waren stark und es gibt Grund zur Annahme, dass diese Bedrohung durch Impfstoffe oder Medikamente verringert oder beseitigt werden kann. „Eine andere Bedrohung ist bereits länger bekannt, wurde vom Virus aus dem Bewusstsein verdrängt, aber erobert sich seinen Platz jetzt mit Macht zurück: der Klimawandel“, sagt Voigt.

 

Auf den Klimawandel sind Teile der kritischen Infrastruktur, gerade auch bei der Energieerzeugung, schlecht vorbereitet. „In den heißen Sommern mussten viele Kernkraftwerke ihre Leistung drosseln oder sogar abgeschaltet werden, weil die Flüsse nicht ausreichend Kühlwasser führten – oder schon zu weit aufgeheizt waren“, so Voigt. Prozesskühlwasser ist auch für Kraftwerke, die fossile Brennstoffe verwenden, unabdingbar. „Selbst bei Kohle oder Gas können warme Sommer zu Ausfällen führen.“

 

Dazu kommt, dass die großen, zentralisierten Kraftwerke anfällig sind für weitere klimabedingte Risiken. Die Unternehmensberatung McKinsey listet darunter Risiken auf wie den ansteigenden Meeresspiegel, Überflutungen, Hurrikane und Tornados, Dürren, Hitze und auch Feuer. „Das McKinsey Global Institute hat untersucht, wie sich solche Ereignisse auf die unterschiedlichen Elemente der Infrastruktur auswirken würden“, sagt Voigt. Sichtbar wird, dass Erneuerbare Energien wegen ihrer Dezentralität, aber auch ihrer Unabhängigkeit etwa von Kühlwasser, sehr geringe Ausfallrisiken bergen.

 

Das bedeutet insbesondere für Investoren, die Klimarisiken in ihrer Anlagestrategie minimieren wollen, zukünftig mehr in robustere Anlagen wie Solar und Wind zu investieren. „Damit schützt man nicht nur das Klima, sondern ist auch weniger von zukünftigen Klimarisiken im Segment Infrastruktur betroffen“, so Voigt.

 

„Der Ausbau der Erneuerbaren geht weiter, sie werden einen immer größeren Part im Energiemix übernehmen“, sagt Voigt. „Gerade angesichts des Klimawandels werden sie zudem aus Risikogesichtspunkten wichtiger für die Aufrechterhaltung der gesamten Infrastruktur, die auf Strom angewiesen ist.“

PRESSEKONTAKT:

 

Leandra Kiebach
T:  +49 (0)211 30 20 60 4-2
E:  lk@aream.de