Studien zeigen, dass sich negative Strompreise deutlich verringern, sobald die Speicherkapazität etwa 25 Prozent der installierten Photovoltaikleistung erreicht. Wo diese Zahl bereits realisiert werden konnte, wie beispielweise in Großbritannien, sind negative Strompreise unbekannt. „Großspeicher können das Ungleichgewicht beheben – und eröffnen neue Investitionschancen“, kommentiert Patrick Lemcke-Braselmann, Co-CEO der aream Group.
Negative Strompreise zeigen die Grenzen der Energiewende: Wenn Sonne und Wind mehr Strom liefern, als Deutschland verbraucht, wird Energie zum Verlustgeschäft. 2024 wurden 459 Stunden mit negativen Preisen gezählt, das entspricht 5,2 Prozent aller Jahresstunden. 2022 lag der Anteil noch bei 0,8 Prozent.
„Es handelt sich bei Negativpreisen aber nicht um ein Naturgesetz“, so Lemcke-Braselmann. Die Lösung für das Problem lautet: mehr Speicher. „Sie sind ein wesentlicher Schlüssel, um die Energiewende effizient, wirtschaftlich und stabil zu gestalten“, erklärt Lemcke-Braselmann. Denn überschüssiger Strom kann zwischengelagert werden, um ihn bei Bedarf wieder ins Netz einzuspeisen. Doch hier tun sich riesige Lücken auf: Deutschland verfügt derzeit über weniger als drei Prozent Großbatteriespeicherkapazität gemessen an der installierten PV-Leistung – deutlich weniger als andere fortgeschrittene Märkte, in denen Speicheranteile von 20 bis 30 Prozent erreicht sind. Und ab einer Speicherkapazität von rund 25 Prozent der installierten Photovoltaikleistung sind negative Strompreise weitestgehend Geschichte. Um dieses Ziel bis 2030 zu erreichen, müsste Deutschland etwa 54 Gigawatt Batteriespeicher installieren – mehr als doppelt so viel wie derzeit geplant. Ohne den Speicherausbau drohen weiterhin negative Preise und ein Auseinanderdriften von Grundlast- und Solarstrompreisen.
Fazit: „Fehlende Speicherkapazitäten führen dazu, dass überschüssige Energie zu negativen Preisen an der Börse verkauft werden muss“, sagt Lemcke-Braselmann. Die Netzstabilität leidet und die Kosten für Eingriffe ins Stromnetz – sogenannte Redispatch-Maßnahmen – beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 2,7 Milliarden Euro. „Für Deutschland bedeutet das: Nur mit massivem Speicherausbau und Digitalisierung des Systems lässt sich grüner Strom kostengünstig produzieren und flexibel nutzen.“
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