Die Energiewende erfordert enorme Investitionen – auch kommunal. So müssen Stadtwerke Netze und Wärmesysteme modernisieren. Doch häufig fehlt das nötige Eigenkapital. „Kooperationen zeigen einen Weg in die Zukunft“, sagt Patrick Lemcke-Braselmann, Co-CEO der aream Group.
Die Energiewende stellt Deutschland vor eine Jahrhundertaufgabe: weg von Erdgas und fossiler Wärme, hin zu einer klimafreundlichen Energieversorgung mit Wärmepumpen, Fern- und Nahwärme sowie Erneuerbaren Energien. Dabei müssen Strom- und Wärmenetze, die vielfach noch aus den 1970er/80er-Jahren stammen, umfassend modernisiert oder erneuert werden. Eine von PwC im Auftrag der KfW durchgeführte Analyse schätzt den notwendigen Investitions- und Finanzierungsbedarf der kommunalen Energieversorger für Stromnetze und Wärmeinfrastruktur auf insgesamt rund 535 Milliarden Euro bis 2045.
Die Versorger benötigen daher deutlich mehr Eigenkapital für eine erfolgreiche Finanzierung. Gleichzeitig dürften die notwendigen Eigenkapitalzuführungen laut Studie gerade Stadtwerke vor erhebliche Probleme stellen, da die Kommunen als Hauptanteilseigner sich ohnehin schon vielfältigen finanziellen Herausforderungen gegenübersehen. Viele Stadtwerke stoßen daher an ihre Grenzen: Nur etwa ein Viertel der erforderlichen Mittel könne aus eigenen Ressourcen gedeckt werden. Rund zehn Prozent ließen sich über Förderprogramme abfedern – die restlichen rund 346 Milliarden Euro bildeten derzeit eine klaffende Finanzierungslücke. Besonders betroffen sind kleine und mittelgroße Stadtwerke, die nicht mit großen Versorgern wie RWE oder Thüga verbunden sind.
„Als Lösungsansatz gewinnen daher Partnerschaften zwischen kommunalen Unternehmen und institutionellen Investoren an Bedeutung“, erklärt Lemcke-Braselmann. Sie kombinieren regionale Nähe und operative Erfahrung der Stadtwerke mit der Finanz- und Projektkompetenz privater Partner. So realisiert beispielsweise aream derzeit mit einem Stadtwerk in Niedersachen ein Photovoltaik-Projekt mit rund zwanzig Megawatt, ein gemeinsames Speicherprojekt ist in Planung.
„Solche Kooperationen sind echte Win-win-Modelle“, erklärt Lemcke-Braselmann. Das Stadtwerk kann Projekte kapital- und risikoschonend umsetzen und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung stärken. aream wiederum profitiert von einem lokal verankerten Partner, der regulatorische und technische Anforderungen vor Ort bestens kennt. „Auch Flächeneigentümer und Kommunen gewinnen: Sie treiben die Energiewende gemeinsam mit Akteuren aus ihrer Region voran“, so Lemcke-Braselmann.
„Die Herausforderungen der Energiewende sind systemisch: Sie betreffen Strom-, Wärme- und Wasserinfrastruktur gleichermaßen“, betont Lemcke-Braselmann. „Nur durch neue Formen der Zusammenarbeit lässt sich der enorme Finanzierungsbedarf stemmen.“
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